Letzten Herbst habe ich, zusammen mit meiner Familie, versucht, eine Zeit lang Vegan zu leben. Es war eine spannende Zeit, die einige Überraschungen bereit hielt.
Als ich zum ersten Mal im Laden stand und einkaufte, fragte ich mich ständig, ist das jetzt vegan? Nicht ganz überall steht das auf der Packung. Bereits beim zweiten Einkauf ging das dann viel einfacher.
Überrascht hat mich die Vielfalt an alternativen Produkten, die man heute hat. Man muss kaum auf etwas verzichten. So habe ich einmal ein Zürcher Geschnetzeltes gemacht. Natürlich hat es nicht ganz so geschmeckt, wie wenn es Fleisch ist, aber es war genau so gut.
Milchprodukte und Eier
Bereits vor unserem Experiment, habe ich die Milchprodukte stark reduziert. Ich mag Joghurt, am liebsten täglich, aber ich merkte immer wieder, dass ich mich nach einem ganzen Joghurt nicht mehr so wohl fühlte. Deshalb ass ich nur noch selten und oftmals nur ein halbes, dann ging es besser.
Ähnlich war es mit der Milch, gekocht kein Problem, im Kaffee geht es auch gut, aber einfach nicht zu viel auf einmal.
Während unserem Experiment haben wir dann verschiedene Milchprodukte ausprobiert. Zu Beginn haben vorallem Naturjoghurt gekauft und dieses dann mit Ahornsirup gemischt. Es ist erstaunlich, wie gross der Unterschied zwischen den eigentlich gleichen Produkten (z.B. verschiedene Marken Naturjoghurt) ist. Welches einem dann besser schmeckt ist, wie so oft, Geschmacksache. Für mich persönlich ist es eine optimale Alternative, auf die ich heute noch sehr gerne zurückgreife.
Bei der Milch haben wir uns durch einige durchprobiert. Zu Beginn nahmen wir Sojamilch und Mandelmilch. Diese waren ganz in Ordnung, allerdings hatten sie einen starken Eigengeschmack. Deshalb schmeckte dann der Kaffee mehr nach Soja oder Mandeln. Wir blieben dann bei der Hafermilch hängen, die wir bis heute nach wie vor trinken. Gewohnheitsbedürftig ist, dass der Kaffee fast gleich dunkel bleibt, ob mit oder ohne Milch. Während dieser Zeit habe ich entdeckt, Curry selber zu kochen. Deshalb habe ich auch immer öfters Kokosmilch zum Kochen zu Hause.
Es ist erstaunlich, was alles ohne Eier funktioniert. Dennoch möchten wir am Wochenende nicht auf unser Frühstücks-Ei verzichten. Ansonsten gibt es fast für alles eine Alternative.
Nüsse
Ich esse gerne Nüsse. Es war aber nicht gerade das, was ich ständig zu Hause hatte. Zwischendurch mal Baumnüsse, das wars dann auch schon. Es kam mir schlichtweg nicht in den Sinn, Nüsse zu kaufen.
Die meisten veganen Rezepte haben irgendeine Art von Nüssen darin. Das erste was ich kaufte waren Pinienkerne. Zusammen mit Broccoli passen Sie sehr gut. Heute kaufe ich sie ab und zu aber nicht regelmässig. Zum einfach so einmal naschen nehme ich lieber Baumnüsse oder Cashews und zum kochen bevorzuge ich oft etwas anderes.
Baumnüsse habe ich zu Hause für Zwischendurch. Sie sind sehr gute Eiweisslieferanten, man kann davon auch nicht Packweise essen. Zudem nutze ich Sie gerne in Verbindung mit Pilzen und getrockneten Tomaten oder auch gerne zum Backen oder über einen Salat.
Cashews mag ich auch sehr gerne. Zum einen zum kochen, andererseits im Müsli zum Frühstück. Heute esse ich zum Frühstück sehr gerne einige Haferflocken mit Cashews und Weintrauben und dazu Joghurt und Ahornsirup resp. einen Fruchtjoghurt. Das hält dann oftmals so lange, dass ich dann am Mittag nicht so einen grossen Hunger habe, aber dennoch Essen mag, aber nicht die riesen Menge, gut zum Abnehmen.
Was ich ebenfalls entdeckt habe, sind Sesamsamen, diese röste ich gerne an und nutze sie dann für das Gemüse. Man kann sie aber auch sonst für fast alles einsetzen.
Fleischalternativen
Fast etwas überfordert war ich an der Vielfalt von alternativen Fleischprodukten. Von Plätzli über Geschnetzeltes bis hin zum Fleischkäse gibt es fast alles.
Eine Lasagne kann man mit gutem Gewissen auch mit der veganen Variante machen, auch überzeugte Fleischesser werden es essen. Da es sogar veganen Reibkäse ist, muss auf das überbacken nicht verzichtet werden.
Tofu ist bei uns ein regelmässiger Begleiter. Ich mag ihn auf dem Salat oder auch zusammen mit WOK-Gemüse. Ich habe festgestellt, dass Tofu nicht alle mögen, wenn man ihn aber mag, kann man ihn sehr vielseitig einsetzen. Es gibt auch verschiedenste Varianten, so dass er auf verschiedenste Küchen zugeschnitten ist.
Gespannt war ich auf den Fleischkäse und den Hackbraten. Auch sie haben uns geschmeckt, allerdings gab es andere Dinge, die uns mehr überzeugten. Mein Fazit: Für Personen die sich nur Vegan ernähren ist es optimal. Wir greifen dann aber gerne wieder auf den „Normalen“ zurück.
Es gibt auch noch diverses anderes, was wir noch nicht probiert haben, aber sicher mit der Zeit noch tun werden. Das einzige was ich persönlich nicht mochte, waren die Bratwürste, aber mit dem kann ich leben.
Unser Fazit
Es war eine spannende Zeit, es fällt einem von Tag zu Tag leichter, zwischen Vegan und Nicht-vegan zu unterscheiden. Deshalb fällt einem auch das Einkaufen immer einfacher. Wir kaufen sehr oft bei Coop ein, weil wir einerseits zu Fuss gehen können und die Auswahl einfach riesig ist. Sie haben unter anderem die Marke „Karma“, diese ist vollkommen Vegan. Fast für alles gibt es ein entsprechendes Produkt und macht es einem vor allem für Anfänger deutlich einfacher.
Das Einzige was wir vermisst haben war das Frühstücks-Ei am Wochenende. Auf dieses möchten wir bis heute nicht verzichten. Ansonsten musste ich wirklich feststellen, dass man auf nichts verzichtet. Es ist etwas anders, aber wenn man es wirklich möchte, gibt es keine Ausreden. Man hat eine riesige Vielfalt, die man bei einer guten Kombination sehr vielfältig nutzen kann. Aber das ist ja auch bei Nicht-Veganer-Ernährung so.
Heute koche ich deutlich öfters mit Nüssen als zuvor. Sie wurden zu meinem täglichen Begleiter. Lustigerweise kommt bei uns heute auch viel weniger Pasta auf den Tisch. Während ich vorher fast zu jeder Malzeit Spaghetti oder Nudeln servierte, weiche ich heute öfters auch mal auf Linsen, Quinoa usw. aus. Auch Kichererbsen habe ich heute immer zu Hause.
Zum Schluss habe ich noch einen letzten Produktvorschlag, den Hummus. Es gibt ihn in so vielen verschiedenen Varianten, ich mag ihn besonders als Brotaufstrich. Ich persönlich mag die etwas schärfere Variante sowie die neutrale Variante. Diese sind am flexibelsten einsetzbar.
Ich würde dieses Projekt jederzeit wiederholen. Ein Umstieg auf 100% Vegan kommt bei uns nicht in Frage, aber dennoch haben wir kaum mehr Fleisch zu Hause, greifen oft auf die vegane Variante zurück, vor allem bei den Milchprodukten. Es ist auf jeden Fall einiges hängengeblieben.
Vielleicht hast ja auch du einmal Lust, das auszuprobieren. Es lohnt sich und ich helfe dir gerne.